Stanz- und Presswerk Lindner GmbH & Co. KG

Sanierungsmaßnahmen führen schon im Verfahren zu schwarzen Zahlen

Umsatzrückgänge und Abhängigkeit von Schwerpunktkunden aus Automobilindustrie und Energieanlagentechnik führen in eine Schieflage, die durch unzureichendes Controlling und hohen Kostendruck die Insolvenz begründen.

Jutta Rüdlin – Rechtsanwältin, Partnerin – BRRS Melsungen

Insolvenzverwalter

Jutta Rüdlin

BRRS Standort

Melsungen

Amtsgericht

Kassel

Verfahren

Regelinsolvenzverfahren

Key Facts

Metallbearbeitung, Standorte in Kassel und Niestetal

Ergebnis

Erhalt aller Arbeitsplätze

Zeitraum

Start: 2018

Ausgangssituation

Das eigentümergeführte Unternehmen mit Standorten in Kassel und Niestetal war bei Insolvenzantragstellung über 60 Jahre als Komplettanbieterin für Blechbearbeitung, Schweißbaugruppen und Stanzbiegeteile am Markt tätig. Die Hauptkunden stammten aus der Automobilindustrie, der Energieanlagentechnik, der Haushaltstechnik und der Unterhaltungselektronik.

Erhebliche Umsatzrückgänge und die Abhängigkeit von den Schwerpunktkunden aus den Bereichen Automobilindustrie und Energieanlagentechnik – Branchen die sich seit Jahren rückläufig entwickelten – ein unzureichendes Controlling sowie erheblicher Kostendruck zwangen die Geschäftsführung Ende September 2017 zur Insolvenzantragstellung.

Das Insolvenzverfahren

Die BRRS-Partnerin Jutta Rüdlin führte den Geschäftsbetrieb im vorläufigen und später auch im eröffneten Verfahren für drei Monate mit Unterstützung des erfahrenen Produktionsleiters der Firma sy.con GmbH, Dipl.-Ing. Ralf Oppel, den die (vorläufige) Insolvenzverwalterin als technischen Leiter für den operativen Betrieb gewinnen konnte, uneingeschränkt fort. Nach umfassender Unternehmensanalyse wurden Sanierungsmaßnahmen eingeleitet, die dazu führten, dass das Unternehmen bereits ab Eröffnung des Verfahrens wieder schwarze Zahlen schreiben konnte. Die erforderlichen Maßnahmen und Schritte wurden mit dem im Unternehmen installierten Betriebsrat und mit dem vorläufigen Gläubigerausschuss umfassend erörtert und abgestimmt. Die Zusammenarbeit gestaltete sich sehr effektiv und war von Transparenz und Offenheit geprägt.

Auch nach Verfahrenseröffnung wurde die Betriebsfortführung fortgesetzt, bis der Geschäftsbetrieb schließlich am 31. Juli 2018 im Wege einer übertragenden Sanierung auf die LSK Stanz- und Presswerk Lindner GmbH übertragen werden konnte. Die Insolvenzverwalterin Jutta Rüdlin wurde während des Investorenprozesses, in dem insgesamt 125 potenzielle Interessenten angesprochen wurden, durch Jonas Eckhardt, Partner bei FalkenSteg GmbH, und Florian Weingärtner, Director bei FalkenSteg GmbH aus München, unterstützt.

Das Ergebnis

Übernahme des Unternehmens gelingt
Erhalt aller Arbeitsplätze
Quote: voraussichtlich 100% (Stand 05/21)

Berichterstattung

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